Offenes Notizbuch mit Füller auf altem Holztisch neben einer dampfenden Tasse Kaffee und Bücherstapel, warmes Licht, kreative Stimmung.

Warum Selfpublishing eine Liebeserklärung an Geschichten ist – trotz aller Fehler

Manchmal stolpert man in den sozialen Medien über Dinge, die einen erst schmunzeln und dann nachdenklich machen.
Heute war so ein Tag.

In einer Facebook-Gruppe, in der Autorinnen und Autoren ihre eigenen Bücher vorstellen, sprang mir ein Cover ins Auge. Ein schönes Cover – auf den ersten Blick. Doch beim genaueren Hinsehen entdeckte ich nicht einen, sondern gleich zwei Rechtschreibfehler. Und mein erster Gedanke war: Wie kann das passieren?

Doch gleich danach folgte der zweite: Vielleicht passiert genau so etwas, wenn man niemanden hat, der noch einmal drüberschaut.

Blind vor Liebe – das Dilemma der eigenen Worte

Wenn wir an unseren eigenen Büchern arbeiten – und damit meine ich wirklich arbeiten –, lesen wir sie Dutzende, manchmal Hunderte Male. Wir korrigieren, feilen, verschieben, verwerfen und schreiben neu.
Kristin und ich haben unsere Kinderbuchreihe „Die Abenteuer von Tara und June“ gefühlt tausendmal durchgesehen.
Und trotzdem – ja, wirklich trotzdem – entdecken wir auch heute noch Kleinigkeiten, die wir ändern wollen.

Das ist wie mit einem Fotoalbum: Du kennst jedes Bild so gut, dass du irgendwann gar nicht mehr siehst, was darauf ist. Dein Blick wird blind vor lauter Gewohnheit. Beim Schreiben ist es nicht anders.

Selfpublishing – Fluch oder Segen für die Buchwelt?

Diese kleinen Makel führen oft zu einer großen Frage:
Leidet die Qualität der Bücher, wenn heute jeder Hansel und Gretchen ein Buch veröffentlichen kann?

Früher war die Welt des Buchmarkts streng kontrolliert. Nur wenige schafften es, von einem Verlag ausgewählt zu werden. Das hatte Vorteile:

  • Lektoren prüften jedes Komma
  • Cover-Designer achteten auf jedes Detail
  • Geschichten wurden poliert, bis sie glänzten

Aber es hatte auch Nachteile: Viele wunderbare Stimmen wurden nie gehört, weil sie nicht in das Raster passten.

Heute? Heute kann jede und jeder ein Buch auf Amazon KDP hochladen. Ohne Gatekeeper. Ohne Zensur. Ohne die Hand eines Lektors, der vielleicht sagt: „Das verkauft sich nicht.“
Und ja, dadurch sinkt manchmal die handwerkliche Perfektion. Aber steigt nicht auch etwas anderes?
Die Vielfalt. Die Echtheit. Die Seele der Geschichten.

Die Herzen hinter den Büchern

Viele Selfpublisher können sich kein professionelles Lektorat leisten. Kein handgezeichnetes Cover von einer Illustratorin, die für einen Verlag arbeitet. Und doch – oder gerade deshalb – sind diese Bücher oft unverfälscht.

Sie sind roh.
Ehrlich.
Direkt aus dem Herzen der Autorin oder des Autors.

Unsere eigenen Geschichten – sei es „Tara und June“ oder „Finn und die Entdeckung der Zauberblumen“ – sind nicht nur Bücher für den Markt. Sie sind ein Stück von uns. Wir haben sie geschrieben, um sie für unsere Tochter zu bewahren. Damit sie eines Tages, wenn sie groß ist, zwischen den Seiten ihre Kindheit wiederfindet – und sich an unsere Hündin June erinnert, die sie beschützt und zum Lachen gebracht hat.

Eine Welt voller Stimmen

Ich stelle mir die Buchwelt heute wie einen riesigen Marktplatz vor. Früher standen dort nur wenige Stände, fein ausgewählt und hochpoliert. Heute sind es Hunderte, Tausende. Manche improvisiert, manche bunt und schrill, manche liebevoll gebaut.

Zwischen all den Ständen gibt es Perlen – Geschichten, die Dich mitten ins Herz treffen. Ja, es gibt auch welche, die nicht Deinen Geschmack treffen oder deren Umsetzung holpert. Aber selbst diese Bücher sind wichtig. Denn sie sind der Beweis, dass da draußen Menschen ihre Stimme gefunden haben.

Selfpublishing als demokratisches Erzählen

Früher war das Erzählen ein Privileg. Heute ist es ein Recht. Amazon KDP, Tolino Media und Co. haben die Tür aufgestoßen. Und plötzlich kann jede Stimme gehört werden – egal ob von einer jungen Mutter, die ihre Abende am Küchentisch mit dem Schreiben verbringt, oder von einem Rentner, der endlich seine Kriegserinnerungen auf Papier bringt.

Das ist keine Gefahr für die Literatur.
Das ist ihre Befreiung.

Ja, es gibt Fehler – und das ist okay

Natürlich, ein Buch mit Tippfehlern ist ärgerlich. Aber es ist auch ein Zeichen dafür, dass da jemand den Mut hatte, seine Geschichte jetzt zu teilen – statt jahrelang auf das „perfekte“ Manuskript zu warten, das vielleicht nie das Licht der Welt erblickt.

Fehler kann man korrigieren.
Unerzählte Geschichten verschwinden für immer.

Selfpublishing ist Herzarbeit

Ich glaube fest daran:
Jedes Selfpublishing-Buch ist wie ein Kind. Es wird mit viel Liebe geformt, aufgezogen und dann in die Welt entlassen.

Ob es Bestseller wird oder nicht, ist zweitrangig. Wichtiger ist: Es hat die Chance, jemanden zu erreichen. Vielleicht nur eine Handvoll Menschen. Vielleicht nur einen einzigen Leser. Aber wenn dieser Leser sich verstanden, berührt oder inspiriert fühlt – dann war es das wert.

Unsere Bücher – unser Herzprojekt

Wenn Du „Die Abenteuer von Tara und June“ liest, wirst Du merken: Diese Geschichten sind nicht nur für Kinder. Sie sind für alle, die noch ein Stück Kindheit in sich tragen. Für alle, die glauben, dass Freundschaft, Mut und ein großes Herz immer ein Happy End verdienen.

Und „Finn und die Entdeckung der Zauberblumen“?
Das ist ein kleines Stück Magie, das wir in die Welt geschickt haben – in der Hoffnung, dass es in den Händen eines Kindes zu einem unvergesslichen Moment wird.

Mein Dank an alle kleinen Autor:innen da draußen

Darum möchte ich heute Danke sagen.
Danke an jede und jeden, der eine Geschichte aus dem Kopf aufs Papier bringt und sie mit uns teilt.
Danke an alle, die den Mut haben, ihre Ideen der Welt zu schenken – auch wenn nicht alles perfekt ist.
Danke für Eure Vielfalt, Eure Stimmen, Eure Herzen.

Denn die Welt braucht Geschichten.
Gerade jetzt.
Vielleicht mehr denn je.

Fazit – Selfpublishing ist ein Geschenk

Selfpublishing ist kein Makel der Literatur.
Es ist ihr Herzschlag.
Es ist die Einladung an jeden von uns, sich hinzusetzen und zu sagen: „Ich habe etwas zu erzählen.“

Und wenn am Ende ein Kind einschläft, während es unsere Bücher liest…
oder ein Erwachsener lächelt, weil er sich an seine Kindheit erinnert…
dann hat Selfpublishing genau das getan, wofür es da ist: Freude in die Welt gebracht.

💬 Jetzt bist Du dran:

Was denkst Du über Selfpublishing?
Schreib mir Deine Meinung in die Kommentare, teile diesen Artikel mit Deinen Freunden – und stöbere gern in unseren Büchern:

📚 Die Abenteuer von Tara und June – Band 1
📚 Die Abenteuer von Tara und June – Band 2
📚 Finn und die Entdeckung der Zauberblumen

Denn Geschichten wollen gelesen werden – und Deine Unterstützung hält sie am Leben.

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