Brei oder Baby Led Weaning? Unser Weg zur entspannten Beikost inklusive unserer Lieblingsrezepte
Die Beikosteinführung ist für viele Eltern eine spannende Zeit – und manchmal auch eine echte Herausforderung. Man steht vor der großen Frage: klassischer Brei oder Baby Led Weaning (BLW)?
Wir haben beides ausprobiert – und ich möchte hier ehrlich erzählen, wie es bei uns lief. Vielleicht erkennst du dich wieder, vielleicht bekommst du ein paar Ideen für euren eigenen Weg.
Unser Start mit Brei – und warum es nicht passte
Als Baby „T“ etwa sechs Monate alt war, haben wir voller Vorfreude den ersten selbst gemachten Brei zubereitet. Mit viel Liebe gekocht, püriert und angerichtet – aber irgendwie wollte sie nicht so recht. Erst habe ich gedacht es liegt am Brei – also änderten wir nochmal die Konsistenz. Dann dachte ich es liegt wohl eher an den Zutaten aber auch hier war die Akzeptanz recht gering.
Was sie störte? Ganz offensichtlich, dass sie nicht selbst bestimmen konnte, wie sie isst. Gefüttert zu werden hat ihr nicht gefallen. Das hat uns schnell gezeigt: Brei ist zwar nach wie vor eine tolle Möglichkeit, aber nicht unbedingt ihr Weg.
Umstieg auf BLW – ein neuer Zugang zum Essen
Anfang des 7. Monats sind wir dann auf Baby Led Weaning umgestiegen. Und siehe da: unsere Maus blühte richtig auf. Sie nahm die neuen Lebensmittel viel besser an, probierte, tastete, spielte und steckte sich die Stückchen selbst in den Mund. Es war so schön sie dabei zu beobachten, wie sie die verschiedenen Geschmäcker testet.
Natürlich bleibt die Muttermilch weiterhin unsere Nummer eins – sie ist nach wie vor die wichtigste Energiequelle. Aber die gemeinsame Essenszeit ist für uns als Familie eine echte Bereicherung geworden.
Unser aktueller Lieblings-Speiseplan – kindgerecht & familientauglich
Frühstück: Haferbrei (den lässt sie sich auch füttern) – aber noch lieber liebt sie unsere selbst gemachten Pancakes.
Rezept: Unkompliziert und schneller Haferbrei
- 4 TL zarte Haferflocken
- 4 TL Yoghurt (Kokosjoghurt kommt besonders gut an)
- 4 TL Fruchtbrei (alles was dein Baby liebt)
- 1 TL Mandelmus (Erdnussmus oder Cashewmus usw.)
Alles zusammen mischen und servieren. Der Haferbrei lässt sich auch mit einem Lernlöffel sehr gut selbst löffeln.
Mittagessen: Hirsebällchen und kleine Hai-Häppchen mit gedämpftem Gemüse.
Rezept: Hirsebällchen mit Zucchini
- 100g Hirse vorkochen (Oder du nimmst Couscous, vorgekochten Reis oder Bulgur)
- 1 halbe, kleine Zucchini (Oder nimm 1 Möhre)
- 50g geriebener Käse
- 1/2 Bund Petersilie
- 2 Eier
- 1/2 TL Paprikapulver
- Wenn du dir auch welche machen möchtest, dann füge noch etwas Salz und Pfeffer hinzu
Die gekochte Hirse mit der fein geriebenen Zucchini vermengen. Den Käse, die Eier, das Paprikapulver sowie die feingehackte Petersilie hinzufügen, vermengen und mit leicht feuchten Händen zu Bratlingen formen. Die Bratlinge mit etwas Öl erhitzen und auf jeder Seite für 5 min anbraten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Zum einfrieren geeignet.
Rezept: Hai-Happen mit Lachs
- 1 Lachsfilet gerne BIO (aufgetaut)
- 2 Teelöffel gehackter Schnittlauch (aus dem Tiefkühlfach)
- 1 Msp. milder Senf
- 1 Ei
- 2 EL Semmelbrösel
Das Lachsfilet kalt abwaschen, trocken tupfen, grob würfeln und mit dem Zauberstab fein pürieren. Den Schnittlauch, Senf und Semmelbrösel zum Fischpüree geben. Alles gut vermengen und aus der Masse kleine Buletten formen. In einer großen Pfanne mit etwas Öl alles gut erhitzen und auf beiden Seiten ca. 5 min braten. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Zum einfrieren geeignet.

Rezept: gedämpftes Gemüse
- Möhre, Pastinake, Zucchini, Kartoffel, Brokkoli, Blumenkohl in Stück bzw. in handliche Röschen schneiden und mittels einem Dampfgarers solange garen bis sich das Gemüse einfach mit der Hand zerquetschen kann. Lässt sich super ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Abendessen: Selbstgemachtes Toast mit Frischkäse, Avocado, Ei und Gurke. Das Innere der Gurke ist übrigens ihr absolutes Highlight – das verschwindet immer als erstes.
Rezept. für 1 Toastbrot
- 300g Vollkorn-Weizenmehl
- 200g Dinkelmehl (Type 630)
- 1/2 Würfel frischer Hefe
- 50g Butter
- 2 TL Mandelmus oder Cashewmus
- Kastenform und etwas Fett für die Form
Beide Mehlsorten mischen, Kuhle formen und Hefewasser (Hefe in 50 ml lauwarmen Wasser auflösen) in die Kuhle geben und etwas Mehl vom Rand drüber streuen. Den Teig abgedeckt 5 Min gehen lassen. In der Zwischenzeit Butter in einem Topf zerlassen und abkühlen lassen. Den Teig mit 300ml lauwarmen Wasser, dem Mandelmus und der Butter vermengen und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Hefeteig abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
Backofen auf 200 Grad vorheizen und die Form einfetten. Gib den Teig in die Form, glatt streichen und nochmal 10 Min gehen lassen. Vor dem backen mit Wasser bestreichen. Nach ca. 25 Min hast du ein wunderbares Toastbrot, was du abgekühlt am Besten im Kühlschrank aufbewahrst. Auch zum einfrieren geeignet.
Unser Fazit: Empfehlungen sind wichtig – aber jedes Baby ist individuell
Es gibt viele offizielle Empfehlungen zur Beikosteinführung. Sie sind ein super Leitfaden – aber genauso wichtig ist es, auf das eigene Kind zu schauen. Denn so wie wir Erwachsenen unterschiedliche Geschmäcker und Bedürfnisse haben, so haben Babys das auch.
Das Wichtigste für uns ist, dass wir gemeinsam am Tisch sitzen. Dieses Ritual erfüllt uns als Familie – und macht jede Mahlzeit besonders.
Praktische Helfer fürs Essen mit Baby (Affiliate-Empfehlungen)
Damit BLW und gemeinsame Mahlzeiten stressfrei funktionieren, haben sich ein paar Dinge bei uns als echte Gamechanger herausgestellt. Hier eine kleine Empfehlungsliste:
- Hochstuhl mit Tisch – sicher, bequem und mitwachsend (z. B. Stokke Tripp Trapp oder Hauck Alpha+).
- Babyteller mit Saugfunktion – rutscht nicht vom Tisch, perfekt für BLW.
- Babybesteck – ergonomisch geformt, damit kleine Hände selbst üben können.
- Silikon-Lätzchen mit Auffangschale – spart Nerven und Wäsche.
- Dampfgarer oder Multikocher – für schonendes Zubereiten von Gemüse & Fisch.
- BLW-Kochbuch oder Rezeptkarten – für neue Inspiration im Alltag.
- Snackboxen & Thermobehälter – praktisch für unterwegs, wenn Baby auch mal außerhalb essen soll.
Mit diesen Basics ist man bestens ausgerüstet, um entspannt in die Beikostzeit zu starten.
Wie ist es bei euch mit der Beikostzeit? Was mag euer Baby am liebsten? Wir freuen uns auf eure Kommentare und hoffen die Rezepte schmecken eurem Baby genau so gut!
Viel Spaß beim nach kochen
Eure Kristin